Alles neu macht der Dezember. Denn dann ändert sich vieles im Koblenzer Busverkehr, wie Jürgen Czielinski, Geschäftsführer der Koblenzer Verkehrsbetriebe (koveb), auf einer Infoveranstaltung der Karthäuser SPD im JuBüZ den interessierten Bürgerinnen und Bürgern berichten konnte: Busfahren in Koblenz wird um rund 20% günstiger, es gibt neue Buslinien, bestehende Buslinien werden verlängert, die Nachtbusse fahren bis zum frühen Morgen, und die Busse haben ab 13.12.2021 alle freies WLAN und sind zudem klimatisiert und barrierefrei.

Auch beim Thema Umweltschutz bewegt sich viel: Die koveb hat 29 gasbetriebene Busse angeschafft und baut eine eigene Gastankstelle auf ihrem Gelände. Hinzu kommen vier Minibusse, um die engen Gassen in den rechtsrheinischen Höhenstadtteilen bewältigen zu können. Zudem werden die Haltestellen ab 2021 barrierefrei ausgebaut und 60 Haltestellen erhalten in den nächsten drei Jahren eine „dynamische Fahrgastinformation, also Anzeigetafeln mit Echtzeitdaten.

Hintergrund all dieser Änderungen ist der neue Nahverkehrsplan, den der Stadtrat Anfang 2019 beschlossen hatte. „Das ist eine wirkliche Trendwende für den öffentlichen Nahverkehr in Koblenz“, freut sich Thorsten Schneider, Vorsitzender der Karthäuser SPD. „Diese Maßnahmen kosten aber auch viel Geld.“ Konkret rechnet die koveb mit einem jährlichen Zuschussbedarf von acht bis elf Millionen Euro. Möglich wird dies überhaupt erst dadurch, dass die koveb seit dem 01.10.2019 als Tochter der Stadtwerke zu 100% in städtischer Hand ist. „Die SPD in Koblenz“, so Schneider, „hat sich für die Verbesserung des ÖPNV eingesetzt und steht selbstverständlich voll hinter dieser Entscheidung.“

Aber nicht nur in Koblenz geht es voran: Landtagsabgeordnete Dr. Anna Köbberling informierte über das vom Landtag kürzlich beschlossene Nahverkehrsgesetz. „Dieses Gesetz ist ein wirklicher Meilenstein für eine nachhaltige Mobilität“, so Köbberling. „Es ermöglicht einen nutzerfreundlichen, landesweit aufeinander abgestimmten Nahverkehr und darüber hinaus landesweite Tickets.“ Die entscheidende Neuerung aber sei, dass der ÖPNV zur Pflichtaufgabe der kommunalen Selbstverwaltung erklärt werde. Dies gelte zunächst in den Grenzen der finanziellen Leistungsfähigkeit, bevor in einem zweiten Schritt im Landesnahverkehrsplan konkrete Standards festgeschrieben werden. „Ich setzte mich auch in Zukunft dafür ein, dass im Land die Verkehrswende weiter vorangetrieben wird“, verspricht Köbberling.

Dr. Thorsten Rudolph, Bundestagskandidat der SPD für den Wahlkreis Koblenz, betonte im Anschluss, dass ein guter öffentlicher Nahverkehr in allen Bundesländern ganz entscheidend auch vom Bund abhänge. Denn der stelle den Ländern für den Nahverkehr   die sogenannten Regionalisierungsmittel zur Verfügung. Rheinland-Pfalz allein erhalte im nächsten Jahr rund 473 Mio. Euro an diesen Bundesmitteln. „Und wenn wir politisch in Deutschland die Verkehrswende und also einen höheren Anteil des Nahverkehrs am Mobilitätsmix wollen, dann wird das nur über eine entsprechende Beteiligung des Bundes gehen. Dafür braucht es eine starke sozialdemokratische Stimme in Berlin“, so Rudolph.

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